Die Burgruine oder wie nah ist doch die Vergangenheit – letzter Teil

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Zurück zum ersten Teil

Alexandra und ich erwachten, als unser Alpha aus dem Rudel uns mit seiner Nase anstupste. Langsam fanden wir in die Wirklichkeit zurück. Die Sonne schälte sich gerade aus dem Nebel heraus und wir hörten, wie in einiger Entfernung das Lager erwachte. Heute war der Tag, an dem sich nun in geheimer Abstimmung entscheiden würde, wer die Führung des Ordens übernimmt. Eigentlich war es ja schon durch, nachdem sie alle gestern unsere Verwandlung gesehen hatten, doch es war nun einmal so in den Statuten beschrieben. Wir dankten dem Alpha für seine Wache und seinen Schutz, dann gingen wir langsam Hand in Hand in das Lager zurück. Schweigen breitete sich aus, der Weg zur Kirche wurde uns freigemacht und so mancher der Anwesenden kniete nieder. Die Anwärter auf die Führung hatten keine Stimme, auch ich als Alexandras Gefährte nicht. Die Frauen der anderen männlichen Kandidaten hatten sowieso kein Stimmrecht. Als wir in den Kirchgang traten, waren alle Anwesenden in volle Rüstung gekleidet und drehten sich wie eine Armee, so dass die Schilde wie eine Wand zu uns zeigten. Langsam dann steigernd wurden die Schwerter gegen die Schilder geschlagen und es setzten „Alexandra, Alexandra“ Rufe ein. Somit war die Wahl entschieden. Meine Gefährtin stieg die Treppe zum Altar hinauf, drehte sich um und ich legte ihr den weißen Umhang des Großmeisters um. Ein toller Kontrast zu dem schwarzen Kevlaranzug. Außer ihr den Kopf von den Schultern zu trennen gab es in diesem Zeitalter nichts, was sie hätte töten können.

Bruder de Bries und Bruder Camaron wurden als ihre Vertreter bestätigt. Ich stand still hinter ihr, als sie die Huldigungen und Eide der versammelten Ritter entgegen nahm, hatte eine Hand unter dem Umhang auf ihrer Hüfte und gab ihr den Halt, den sie brauchte. Die Zeremonie dauerte den ganzen Tag über. Nachmittags war dann eine Pause, die ich benutzte, um mit den beiden Brüdern, ihren Vertretern, über ein Thema zu sprechen das mir wichtig war. Als ich die nötigen Informationen hatte und die Vereidigung sich dem Ende neigte, ließ ich Alexandra kurz alleine. Sie stand zum Schluss allein vor dem Altar, als ich die Tür zu der Kirche lautstark öffnete. Alle Köpfe ruckten herum, als ich langsam den langen Gang auf sie zuschritt. „Alexandra de Craon, mit dem Recht der Wölfe beanspruche ich dich als meine Gefährtin, meine Wölfin. Wer immer einen Einspruch vorzubringen hat der möge jetzt sprechen oder für immer schweigen.“ Damit verwandelte ich mich und stand nun als Wolf in der Kirche. Es ging ein Raunen durch die Anwesenden und die Blicke wanderten zwischen ihr und mir hin und her. Es wurde still, sehr still als Alexandra ihren Umhang fallen ließ und auf mich zukam. „Im Namen und mit dem Eid der Wölfe erwähle ich dich zu meinem Gefährten, meinem Wolf. Wenn jemand einen Einspruch hat, so möge er ihn in der Form und Sprache der Wölfe vorbringen.“ Damit verwandelte sie sich ebenfalls und ging zu mir, blieb aufrecht als Gefährtin neben mir stehen und unterwarf sich nicht. Es folgte ein Moment der totalen Stille, dann schlugen Schwerter gegen Schilde und laute „Gefährten, Gefährten“ Rufe klangen in der Kirche auf. Wir wurden als Paar anerkannt, im Namen der Kirche, der Templer und der Wölfe. Diese gaben durch lautes Heulen ihre Zustimmung aus dem Wald.

Abends gab es ein entsprechendes Fest und wir stellten fest, dass es bereits erste, kleine Veränderungen gab. Die ersten Frauen kamen uns in Hosen entgegen, trugen kleine Dolche am Gürtel oder verweigerten sich angetrunkenen Männern. Als sich das Ganze in Richtung Mitternacht bewegte, sahen wir uns an und stahlen uns davon. Die Pferde hatten wir vorher schon gesattelt, das bisschen was ich noch hatte in beide Satteltaschen verteilt und nun machten wir uns auf den Weg zurück zur Burg. Die Rückreise dauerte fast drei Tage, da wir uns nun wirklich nicht beeilten. Mittags kamen wir an einem Gasthof vorbei, aus dem es herrlich nach gutem Essen duftete und somit beschlossen wir eine Pause einzulegen. Alexandra hatte sich inzwischen über den Anzug einen Rock und eine dunkle Bluse angezogen, um den Anschein zu waren, die hohen Stiefel und natürlich die Waffen die sie trug, zeigten aber eindeutig das sie keine „normale“ Frau war, auch wie ein Mann im Sattel zu sitzen, unterstrich das Ganze. Als wir den Gastraum betraten, waren eine Gruppe von Marketendern sowie Knechte, Lehrlinge und zwei Meister anwesend. Letztere erkannte man deutlich an den reich mit Pelzen besetzten Umhängen. Alexandra und ich setzten uns an einen freien Tisch und sie raunte mir zu: „Die beiden sind Meister im Bereich Steinmetz und Holz, die am rechten Tisch ihre Lehrlinge. Die Knechte stammen von Burg St.Mereglise, ihr Burgherr hatte schon zwei Mal bei Vater um meine Hand angehalten, bevor er starb. Seitdem hat er es noch einmal versucht und das mit einer Drohung verbunden, wenn ich ihn nicht erhören würde, dann würde ich schon merken, was ich davon hätte.“ Ich knurrte wie ein Wolf, aber leise genug damit man es am Nachbartisch nicht hörte. „Gut das dieses Thema nun vom Tisch ist“, damit legte ich meine Hand auf ihre, hob sie an und gab einen Kuss darauf. Der Gasthausbesitzer trat an unseren Tisch und sah zu mir: „Herr, es ist leider durch das Gesetz des Herren St.Mereglise nicht gestattet, Frauen hier zu bedienen, es gibt dafür einen eigenen Raum, indem sich Frauen aufzuhalten haben.“ Im gleichen Moment öffnete sich die Tür und ein Ritter trat herein. Die Knechte fielen auf ein Knie und beugten die Köpfe, ebenso der Wirt und die restlichen Anwesenden. Alexandra sah mich an: „St.Mereglise“, mehr sagte sie nicht, und wollte sich erheben. Ich drückte ihre Hand und schüttelte den Kopf: „Bist du weniger wert als er? Oder ich? Wir sind auch noch dazu ein Paar, was will er denn? Dich als sein beanspruchen?“ Sie sah mich an, ihre Augen wurden groß. „Daran werde ich mich wohl erst gewöhnen müssen, mein Gefährte“, erklärte sie mit einem erotischen Lächeln.

Ich erhob mich etwas, legte meine Hand in ihren Nacken und zog sie zu einem Kuss an meine Lippen. Das Ganze mit voller Absicht unter den Blicken der Anwesenden. In dieser Zeit war so etwas mehr als unschicklich. Sex gab es nur im Verborgenen durch einen kleinen Schlitz im Nachtgewand und Küssen in der Öffentlichkeit, das taten nur Huren nicht einmal Ehepaare. Mir war das egal, ich kam aus einer anderen Zeit und Alexandra hatte das inzwischen gelernt, akzeptiert und genoss es sogar. Sie, die durch die Zeit wandern konnte, als Wölfin, sie wollte mehr und wir hatten uns gewählt. Mein Anzug war unbekannt und meine Gefährtin hatte ja nur den Rock und die Bluse an, auf den ersten Blick. Als wir unsere Lippen trennten, leuchtete die Liebe zueinander in unseren Augen. „Hure“, polterte der Ritter an der Tür und dann sah er den Wirt an. „Was macht eine verdammte Hure hier im Gastraum, warum ist sie nicht bei den anderen Weibsbildern hinter dem Schweinestall?“ Ich blieb mit Absicht ruhig, ging um den Tisch und zog sie in meinen Arm. Er zeigte mit einer Hand auf seine beiden Knechte: „Bringt sie in den zugewiesenen Bereich, ich werde ihr dort die Achtung zukommen lassen, die ihr gebührt. Den da“, damit zeigte er auf mich, „den kettet draußen an, ich werde mich dann später um ihn kümmern.“ Beide erhoben sich und machten einen Schritt auf uns zu. Alexandra sah mich lächelnd an, dann streifte sie sich den Rock und die Bluse ab und stand in ihrem Anzug mit den Schwertern an der Seite da. Ich ließ meinen Umhang fallen und wartete entspannt neben ihr. Die Augen wurden groß, als sie die unbekannte Bekleidung sahen und dann noch die Bewaffnung von uns beiden. St.Mereglise fiel der Unterkiefer herunter, als er Alexandra erkannte. „Lady Alexandra de Craon, wie, was, eure Bekleidung, völlig unschicklich, dann euer Benehmen. Euer Vater würde sich im Grabe umdrehen.“ Dann richtete er den Blick auf mich: „Ich, was erlaubt ihr euch meiner Anverlobten, von ihrem Vater versprochenen …“, er brach ab als fehlten ihm die Worte. „Dafür werde ich euch die Hand abschlagen.“ Ich legte die Hand an das Schwert an meiner Seite, zog es etwas heraus: „Das ist das Schwert ihres Vaters, Alexandra de Craon ist meine Frau, mit dem Segen der Kirche und des Ordens. Habt ihr sonst noch Fragen?“, sagte ich mit leiser und sanfter Stimme, aber mit einem wölfischen Leuchten in den Augen.

Alle blieben wie angewurzelt stehen. „Ihr seid was?“, fragte St.Mereglise mit stockender Stimme. „Ich habe einen Ehevertrag mit eurem Vater geschlossen.“ „Zeigt ihn“, forderte Alexandra. „Ich habe ihn natürlich nicht hier, er ist auf meiner Burg. Ihr müsstet mich schon begleiten“, damit sah er mit schon lüsternem Blick über ihren Körper. Alexandra sah ihn mit zur Seite gelegtem Kopf an. „In zwei Monaten ist auf dem Marktplatz von Bouin das große Treffen, möget ihr dorthin diesen Vertrag mitbringen.“ Wir verließen das Gasthaus, saßen auf und ritten los, ohne Ziel, bis ein Wolfsrudel uns den Weg versperrte. Der Alpha zeigte uns eindeutig, dass der Weg nicht sicher war. Merkwürdig erschien uns, dass selbst unsere Pferde nicht mehr vor Wölfen scheuten, nein eher im Gegenteil. Als ob sie wüssten, was wir waren, blieben sie ganz ruhig. Wir saßen ab und verwandelten uns in Wölfe, bezeugten unsre friedlichen Absichten und das wir ihn als Führer und Gleichgestellten betrachteten. Das reichte ihm und sein Rudel sicherte nach allen Seiten, führte uns einen Weg, den nur sie kannten. Langsam, die Pferde am Halfter hinter uns her ziehend, folgten wir und kamen pünktlich zum Anbruch der Dämmerung zu dem Eingang einer Höhle, die sehr gut getarnt hinter Gebüsch und an einem Bachlauf lag. Wieder als Menschen ließen wir die Pferde am Eingang angebunden zurück und folgten dem Rudel ins Innere. Dort verzweigte sich alles in ein Labyrinth. Als ob sie es wüssten, begleiteten uns der Alpha und seine Gefährtin in einen ruhigen etwas abgelegenen Raum. Dort mussten schon einmal Menschen gewesen sein, denn es war schon eine Feuerstelle vorhanden. Als wir noch einmal nach draußen gingen, um Feuerholz zu holen, blickten uns die Wächter am Eingang nicht einmal mehr an. Wir waren akzeptiert, gehörten einfach dazu. Später lagen wir nackt auf Decken neben dem Feuer und liebten uns zärtlich, ohne Hast. Alexandra sah mich an, als sie kam: „Ich liebe dich“, hauchte sie. Ich küsste sie: „Ich liebe dich auch.“ Dann schliefen wir eng umschlungen ein. Als wir irgendwann wach wurden, lagen der Alpha und sein Weibchen neben uns und wärmten uns, da das Feuer ausgegangen war. Wir frühstückten noch, dann verwandelten wir uns in Wölfe und verabschiedeten uns. Die Pferde wieder auf den Weg führend, ritten wir dann weiter. Das Rudel begleitete uns eine ganze Zeit noch, blieb dann stehen nur der Alpha und seine Gefährtin gingen weiter. Aus dem Gebüsch trat der nächste Alpha, beide standen auf dem Weg und es war wie eine Übergabe. Ein Rudel übergab uns in die Obhut des Nächsten. Wir beide sahen uns erstaunt an. Was ging denn da ab? Wie bei einem Staffellauf ging es weiter, Rudel übergab uns an Rudel, bis wir wieder in Sichtweite von Alexandras Burg waren.

Als wir auf den Hof ritten, warteten dort bereits zwei Reiter, die unter einem mir unbekannten Banner standen. Alexandra sah erst das, dann mich an. „Das Banner des Bischofs von Lyon, ich denke mal das St.Mereglise damit den ersten Zug gemacht hat um meine“, sie lächelte mich an, „unsere Besitzungen in seinen Besitz zu bringen.“ Ich lächle sie ebenfalls an und legte meine Hand auf die Heiratspapiere in meiner Tasche. Wir gingen, die Pferde an den Zügeln führend, an ihnen vorbei und dann in die große Halle. Nur Minuten später standen die beiden ebenfalls darin. „Alexandra de Craon“, begann einer, „ich habe hier ein persönliches Schreiben seiner Heiligkeit des Bischofs von Lyon, indem ihr Aufgefordert werdet euch am 15. des nächsten Monats in der Kathedrale von Lyon einzufinden um die Erklärung der Nichtigkeit der vor drei Tagen geschlossenen Hochzeit zu unterzeichnen und die Hochzeit die euer Vater mit Herren St.Mereglise vereinbart hat zu schließen. Solltet ihr euch weigern wird euch die Exkommunikation und der Ausschluss aus der heiligen Kirche erwarten.“ Damit legte er eine, reich mit Siegeln verzierte Pergamentrolle, auf einen in der Halle stehenden Tisch, verbeugte sich und ging. Wir sahen uns an, dann nahm ich Alexandra in den Arm: „Schauen wir einmal was die Gesetze der Kirche darüber sagen“, gab ich von mir. Sie schaute fast ungläubig auf: „Wie willst du das denn machen? Weißt du denn durch welche Mengen an Dokumenten wir schauen müssten und die meisten liegen in Rom.“ Ich lachte leise auf. „Weiß du, was man in der Zukunft alles machen kann?“ Damit zog ich sie in ihr Zimmer, wo in einem verschlossenen Schrank meine restlichen Sachen lagen. Das Handy schloss ich an eine der Powerbanks an und lud dann die Daten für Hochzeiten, Scheidung und Eheverträge. Alexandra riss die Augen auf: „Was ist das denn?“ Ich küsste sie: „Ich denke du bist schon in meiner Zukunft gewesen? Hast du dich da nie umgesehen?“ Sie schüttelte den Kopf und sah mich verliebt an: „Ich habe nur dich gesucht“, gab sie von sich und schmiegte sich an mich. Ok, das Suchen nach Dokumenten konnte warten, wir beide nicht. In wenigen Augenblicken waren wir nackt und meine Gefährtin stand als Wölfin vor mir, leckte über meinen Ständer und machte mich so geil, dass ich nicht mehr denken konnte, nur noch handeln. Als Mensch kniete ich mich hin und küsste ihre Schnauze, spielte mit ihrer Wolfszunge. Dann kroch ich hinter sie und leckte ihre Scheide, bis sie tropfte, steckte erst einen dann zwei Finger in sie, als Alexandra nur noch winselte, rammte ich meinen Schwanz in sie und nahm sie, bis sie kam. Als sie sich dann wieder in meine Frau verwandelte, blieb ich in ihr und wurde zum Wolf, steckte in ihr und zog sie mit meinen Pfoten an mich. Gut ich zerkratzte ihr ordentlich die Hüften, aber rammelte sie ohne Gnade und Alexandra kam mir bei jedem Stoß entgegen, bis ich endlich meinen Knoten in sie pressen konnte, noch während ich kam, wurde sie wieder zur Wölfin und nahm, was ich geben konnte.

Als wir langsam in menschlicher Form wieder in das hier und jetzt fanden, rollten wir uns auf die Seite und schliefen eng umschlungen ein. Mit letzter Kraft zog ich noch eine Decke über uns. Wir wurden durch ein Klopfen an der Zimmertür geweckt. „Herrin?“, erklang es leise. Alexandra schreckte auf und erst meine Arme sorgten dafür, dass sie merkte, dass sie irgendwelche Lasten nicht mehr alleine tragen musste, dass ich an ihrer Seite war. Lächelnd sah sie mich an, küsste mich, kuschelte sich wieder an mich und sagte dabei ganz nüchtern: „Gisela, komm nur herein.“ Die Tür ging auf und nur Sekunden später wurden Augen aufgerissen und eine Kinnlade fiel herunter. „Äh, Herrin, unten steht ein Bote, er sagt er käme aus dem Heiligen Land und hätte wichtige Nachrichten für euren Vater.“ Alexandra richtete sich etwas auf, hielt aber die Decke fest, denn nackt sein in diesem Zeitalter? „Sorgt für eine Erfrischung und Speise, ich …“, sie sah zu mir, „wir werden ihn in Kürze begrüßen.“ Gisela nickte, machte einen Knicks und schloss die Tür. Sie gab mir einen Kuss und stand auf. „Was soll ich anziehen?“, fragte sie mit einem Blick zu mir. „Kampfkleidung, meine Kriegerin“, war meine Antwort, ehe ich zum Wolf wurde. Alexandra riss die Augen auf, dann nickte sie und zog die Kevlarrüstung an und legte den weißen Umhang der Großmeisterin an. Als sie das Zimmer verließ, lief ich neben ihr, denn ich hatte so den Verdacht, dass diese Kombination besser wäre. Am Fuße der Treppe stand nicht nur ein Bote, sondern drei und aßen im Stehen. Ihnen blieb bei dem Anblick meiner Gefährtin das Essen wörtlich im Halse stecken, dazu neben sich noch einen Wolf. Ein kurzer Blick aus den Augenwinkeln wurde von ihnen ausgetauscht, dann zogen alle drei die Schwerter und fielen auf das rechte Knie, senkten die Köpfe. „Großmeisterin“, war die Anrede. „Erhebt euch, welches ist euer Anliegen?“ „Wir, euer Vater, er“, stotterte der Ritter in der Mitte, „wir hatten einen Auftrag von ihm sobald wir Jerusalem einnehmen würden. Wie wir erfahren haben ist er leider verstorben, unser Beileid.“ Ich rieb meinen Kopf an Alexandras Bein und sie streichelte mich. „Ihr seid die neue Großmeisterin?“ Sie nickte. „Dürfen wir fragen wer …?“ „Die Versammlung in der Kapelle von Notre – Dame – des – Monts.“ „Dann ist diese Nachricht für eure Ohren bestimmt.“ Alexandra legte den Kopf schief und sah zu mir: „Sie ist auch für meinen Gefährten bestimmt.“ Erstaunt wurden Augenbrauen hochgerissen: „Euer Gefährte ist ein Wolf?“ „Genau wie ich“, antwortete sie, dann verwandelte sie sich und ich wurde menschlich. Das Erstaunliche war das unsere Kleidung und Waffen sich mit verwandelten, darum stand ich nun in voller Kevlarrüstung mit Schwertern vor ihnen und Alexandra als weiße Wölfin, was die Boten noch einmal umhaute. Einen Moment später stand sie wieder menschlich neben mir. „Was habt ihr für eine Botschaft“, fragte sie. Sie hielten ihr eine Schriftrolle entgegen. Alexandra brach das Siegel auf und las, dann gab sie die Rolle mir. „Wir haben sie gefunden“, mehr stand nicht da, aber aus der Geschichte wusste ich von den Legenden, was die ersten Templer gefunden haben sollten. „Wo?“, fragte ich nur. Er sah mich an: „Das Schiff kommt in drei Wochen an, Herr. Wenn …“, den Rest des Satzes ließ er offen. „Seid unsere Gäste oder habt ihr noch andere Aufträge?“ Alle drei schüttelten den Kopf. „Wir sind allerdings sicher, dass wir verfolgt werden, von Mauren.“ Drei Wochen, eine viel zu kurze Zeit, um ein sicheres Versteck zu finden außer … Mir schoss ein ganz verrückter Gedanke durch den Kopf. Niemals wurde eine Spur von dem Templerschatz gefunden, wenn er nun in meiner Zeit …? Mir schwirrte der Kopf. Aber ich konnte durch die Zeit reisen, Sachen mitnehmen, meine Gefährtin konnte durch die Zeit … – was sich da für Möglichkeiten ergaben. Doch eines nachdem anderen, erst musste das Schiff hier sein, dann die Sache mit der Kirche und wenn alles schief ging, hatten wir immer noch die Flucht in die Zukunft. Da fiel mir der Kirchentisch wieder ein. Ich nahm Alexandra am Arm. „Ich weiß den Ausweg für die Sachen auf dem Schiff.“ Sie sah mich ungläubig an. „Später“, damit gab ich ihr vor den Rittern einen Kuss. „Das ist“, begann der Überbringer der Nachricht und verstummte, als ich ihn anblickte.

Wir luden dann zum Abendessen und speisten in Ruhe zusammen. „Dürfen wir euch etwas Fragen?“, begann der Ritter, der sich als Marco de Sargon vorgestellt hatte. „Natürlich“, sagte Alexandra. „Ihr seid doch die Großmeisterin und das durch die Abstimmung des gesamten Ordens?“ Sie nickte. „Und Meister des Barres?“ „Er wurde wegen Verrat vom Orden zum Tode verurteilt, ebenso seine Söhne.“ Dann blickte de Sargon zu mir: „Wer seit ihr wenn ich fragen darf? Ich habe euch nie gesehen bis heute.“ „Ich bin der Gefährte eurer Großmeisterin, sie hat mich gewählt vor allen Anwesenden des Ordens, als Mensch und als Wölfin. Mein Name ist Thor Stern.“ Er nickte, dann sah er zu Alexandra: „In wieweit seit ihr in den Auftrag, den euer Vater uns gab eingeweiht?“ „Leider gar nicht, ich habe keine Ahnung“, dann sah sie zu mir, „hast du eine Idee was mein Vater den Rittern für einen Auftrag erteilt haben könnte?“ Ich nickte: „Sie sollten nach der Einnahme von Jerusalem unter dem Tempelberg nach Reliquien suchen und ich denke sie haben gefunden was sie suchten. Sieben waren es die in den geheimen Gängen suchten und dann die Kammer fanden, wenn man der Legende glauben kann.“ Die drei sprangen regelrecht von den Sitzen auf und Hände griffen nach Schwertern, die aber nun in der großen Halle waren: „Was wisst ihr?“ Ich sah sie an: „Bitte setzt euch, ihr seid hier sicher und unter Freunden.“ Fast schon mit bleichen Gesichtern ließen sie sich wieder nieder. De Sargon sah mich an: „Ihr wisst was wir gefunden haben?“ Ich schüttelte den Kopf: „Nein, nur Legenden, was damals gefunden wurde war das große Geheimnis des Ordens, bis zu seiner Vernichtung. Ich weiß nur das derzeit vier von euch sieben auf dem Weg zum Papst sind und der danach einen riesen Schiss hat.“ Sie sahen sich noch bleicher an: „Vernichtung des Ordens? Riesen Schiss? Ich verstehe nicht“, sagte de Sargon. „Was ihr gefunden habt wurde streng unter Verschluss gehalten, niemand außer immer sieben Auserwählte wussten davon. Alexandra war immer eine davon. Sie ist die geheime Großmeisterin durch die Jahrhunderte hinweg und sie wird auch dafür sorgen das der Schatz in Sicherheit gebracht wird. Doch dazu später. Ihr habt eine weite Reise hinter euch und seid sicher erschöpft und müde.“ Alexandra erhob sich und rief nach Gisela. Die führte die Drei in die Gästezimmer, wo zwei weitere Dienerinnen bereits warteten. Was die drei Pärchen dort noch trieben, nun ja, die Burg hat dicke Mauern. Wir beide jedenfalls spazierten Hand in Hand zum Burgtor, verwandelten uns in Wölfe und liefen in die Wildnis. Dort liefen wir zu der Kapelle, die in meiner Zeit nur noch eine Ruine war, und ich legte in die Vertiefung eine Nachricht: „Bitte in eurem Chalet einen Kellerraum Freiräumen. Thor.“ Ich hoffte, dass die Nachricht ankam. Alexandra sah mich an und wir gingen wieder ins Freie.

Dort lag wie als Wache ein Rudel, mehr in den Büschen verborgen, als zu sehen, aber wir erkannten sie. Wir suchten uns einen ruhigen Platz und dann zog ich sie in meine Arme. „Hunger?“, fragte ich lächelnd und streifte ihr langsam die Sachen ab. Als wir beide nackt waren, rollten wir uns in den kleinen Bach, der neben der Kapelle floss, schrien auf als das kalte Wasser, das über uns rauschte, und flüchteten dann wieder auf die kleine Lichtung in die Sonne. Langsam wurden wir wieder warm, was aber nicht nur an der Sonne lag, sondern auch an unseren Bewegungen. Küssen, streicheln, uns wieder und wieder neu erforschen, das taten wir gut geschützt von dem Rudel. Ich lernte Alexandras Wölfin kennen, jede Stelle und sie meinen Wolf. Wir liebten uns als Menschen, als Wolf, als ob wir uns noch nie gesehen hatten. Sie leckte mich, bis ich kam, in ihren Mund, in ihre Schnauze. Ich leckte ihre Scheide in beiden Gestalten, nahm sie, bis ein Orgasmus nach dem anderen sie überflutete. Als es Abend wurde, waren wir gesättigt, jedenfalls fürs Erste.

Langsam, Hand in Hand spazierten wir zurück zu Burg, umgeben vom Rudel betraten wir dann den Hof. Unsere Gäste waren ebenfalls draußen und trainierten. Als sie uns und unsere Begleiter sahen, blieben sie erstarrt stehen. „Es ist also wahr“, sagte de Sargon. „Die Legende der weißen Wölfin und ihres Begleiters. Seit meiner Kindheit habe ich diese Geschichte von meiner Amme und meiner Mutter gehört.“ Er sah mich an: „Ihr seid der Zeitwanderer, oder?“ Nun war es an mir ihn anzustarren. „Wie kommt ihr darauf?“ „Die Legende sagt das die weiße Wölfin und ihr Gefährte durch die Zeit spazieren können, dass sie die Geheimnisse der Templer retten werden, wenn in der Zukunft unser Orden vernichtet wird, an einem Freitag, den 13., durch König und Papst.“ Er sah zur untergehenden Sonne, dann zu uns: „Auf dem Schiff befinden sich Schätze aus dem Tempel des Königs Salomon.“

Ich nickte: „Das habe ich mir gedacht und den heiligen Gral? Den habt ihr bei euch denke ich.“ Wie auf Kommando zogen sie die Waffen. „Was, wie, woher?“, stotterte de Sargon. „Ich komme aus der Zukunft, soweit habt ihr richtig geraten und ja, wenn ihr es zulasst, werden wir die Schätze in diese bringen, doch das passierte erst in späterer Zeit. Wann darf ich euch nicht sagen, weil ihr unter Umständen die Geschichte verändern würdet. Das Ende steht fest und ist unumstößlich.“ Die drei sahen sich an: „Möchtet ihr ihn sehen?“ Ich schüttelte den Kopf: „So gerne wie ich das auch möchte doch sagen kann ich so viel, er wird mit dem Untergang des Ordens verschwinden und bis in meine Zeit werden viele nach ihm Suchen, aber keiner wird ihn finden. Ich möchte diese Last und auch Ehre nicht tragen.“ Sie nickten und sahen zu Alexandra: „Und ihr?“ Auch sie schüttelte den Kopf. „Ich werde, wann auch immer mit meinem Gefährten diese Zeit verlassen und in seine wandern. Auch ich möchte es nicht wissen.“

Die drei blieben noch eine Woche, dann brachen sie auf und wir haben sie niemals wieder gesehen. Unser Leben und Lieben ging weiter. Gemeinsam lasen wir die Kirchen- und weltlichen Unterlagen über Eheverträge. Dann machten wir uns auf nach Lyon. Pünktlich trafen wir ein, wieder wurden wir die ganze Zeit von Wolfsrudeln begleitet. Es war ein riesiger Auflauf, als wir ankamen. Kein Wunder, denn Alexandra trug nicht nur die volle Panzerung nebst Waffen und dem weißen Umhang der Templer, nein ich lief in voller Absicht als Wolf neben ihr. Wir erreichten die Kathedrale und St.Mereglise stand mit dem Bischof am Eingangsportal. Das Kirchenoberhaupt schaute mit dunkler Miene zu meiner Gefährtin. „Ihr seid Alexandra de Craon?“ Sie nickte. „Dann tretet ein, legt vorher alles ab und kleidet euch, wie es sich einer Frau geziemt. Eine Kirche betritt man nicht mit Waffen.“ Er drehte sich um und wollte hineingehen, wobei St.Mereglise ihm folgte. Ich wurde übergangslos zum Menschen und nahm Alexandras Arm. „Du bist meine Gefährtin, meine Wölfin. Wenn St.Mereglise bewaffnet da rein geht, dann wir auch.“ Aufrecht folgten wir beide. Die Kirche war bis zum letzten Platz voll, alle Männer von ihm waren unter Waffen auf der einen Seite, die Mitglieder des Ordens auf der anderen. Vorne am Altar drehte sich der Bischof um und sah mich stirnrunzelnd an. „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“ „Alexandra de Craon ist meine Frau“, sagte ich in die Stille hinein. „Wenn jemand dagegen Einwände gehabt hätte, dann hätte er sie bei unserer Eheschließung vorbringen müssen und das hat niemand. Diese Verbindung wurde in Notre – Dame – des – Monts geschlossen vor der Kirche und dem Orden.“

St.Mereglise zog eine dicke Pergamentrolle hervor und legte sie auf den Altar. „Hier habe ich das Dokument, das ich euer Heiligkeit bereits gezeigt hatte. Darin steht das der Vater von Alexandra de Craon sie mir zugesagt hatte, für das Land am Wald, 2 Pferde, 3 Schweine und 1 Ziege. Dieses Dokument wurde vor mehr als 15 Jahren unterzeichnet.“ Er schaute mich voller Hochmut an. Der Bischof öffnete es und nickte: „Ja so steht es hier.“ „Ist es gestattet dieses Dokument ebenfalls in Augenschein zu nehmen?“, fragte ich höflich. Deutlich waren die Blicke zwischen den anderen beiden zu sehen. „Nun“, sagte der Bischof, „euch sollte meine Bestätigung doch wohl genügen.“ Damit war mir, ebenso wie Alexandra klar das hier ein abgekartetes Spiel lief. St.Mereglise wollte sie und das Land und dazu war ihm jedes Mittel Recht. Ich zuckte mit den Schultern: „Nun gut, dann hat dieses Dokument solange keine Gültigkeit, bis es durch den Kardinal in Paris bestätigt ist, denn ich als Alexandras Ehemann zweifle die Richtigkeit an. Dieses Recht steht mir gemäß der päpstlichen Verfügung von 1297 zu.“ St.Mereglise klappte der Mund herunter und der Bischof kriegte große Augen. „Hier“, mit diesen Worten hielt er mir das Dokument hin. Ich nickte höflich und sah mir die Urkunde an, drehte und wendete sie, hielt sie gegen das Licht und fing laut an zu lachen. „Also wirklich Herr St.Mereglise das ist die dreisteste Fälschung, die ich je gesehen habe. Es fehlt ja wirklich alles. Kein Wasserzeichen auf dem Pergament, keine Siegelabzeichen, keine Zeugen und das Datum ist vor der Geburt von Alexandra.“ Damit sah ich den Bischof an. „Ist es üblich das Hochzeiten geschlossen werden, wenn das Kind noch nicht einmal empfangen ist? Dem Datum hier nach wurde das ganze 3 Jahre vor der Geburt unterzeichnet.“ Damit drehte ich mich zu der wartenden Menge um. „Dieses Dokument hier ist ungültig und jeder der möchte, kann es sich gerne ansehen.“ Jetzt traten mehrere Priester vor, sahen sich es ebenfalls an und bestätigten meine Aussage. Es gab für den Bischof nun keine andere Möglichkeit mehr, als somit unsere Ehe zu bestätigen. Auch die Einwände von St.Mereglise, dass er seine „Zahlungen“ wieder zurück verlangte, wurden zurückgewiesen.

Epilog: Alexandra und ich lebten noch ein paar Jahre in dieser, ihrer Zeit dann verschwanden wir, passierten als Wölfe den Zeittunnel, vorher hatten wir große Teile des Templerschatzes an einen geheimen Platz geschafft. In meiner Zeit angekommen, war er genau da, wo er hätte sein sollen. Wir beide schufen uns eine neue Existenz, Alexandra bekam eine neue Identität. Auch in der Zukunft blieben uns die Wölfe treu und wir bauten die alte Burg wieder auf. Geld oder besser Gold hatten wir genug. Als alles wieder in altem Glanz erstrahlte, schufen wir ein großes Gelände, indem die Wölfe frei laufen konnten, und taten das selber oft genug zusammen. Auch merkten wir, dass das Altern bei uns wesentlich langsamer verging als normal. Im Laufe der Zeit suchten und fanden wir Nachfahren der alten Templer und schufen im Geheimen den Orden neu. Wir wollten keine Herrschaft oder gar Macht. Unsere Freunde und Mitglieder bauten Firmen neu auf, forschten und berieten. Alles, was wir taten, war zum Wohle der Menschheit. Alexandra und ich wanderten oft durch die Zeit, denn solange die Burg stand, war der Zugang für uns offen. Als Wölfe oder als Menschen taten wir Gutes, wenn wir konnten, aber wir griffen nicht in die großen Abläufe der Geschichte ein. Und wer weiß, wo man uns wiedersieht, die weiße Wölfin und ihren schwarzen Gefährten.

E N D E

Damit verbleibe ich wie immer mit einem Dank und einer Verbeugung, Euer BlackDagger

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2 Kommentare

  1. zoosven2905

    und wieder ein schöne geile geschichte wieder viel zu früh beendet
    seufz ich beneide die autoren die so viel fantasie und musse haben ich so eine ocer ähnliche geschichten zu entwickeln das man sich nur zu gern und zu gut rein versetzen will

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